Die Türkisch-Syrischen Erdbeben und Ihre Verheerenden Langfristigen Auswirkungen

Beitrag von Caroline Ladendorf (Klasse 10)

6. Februar 2023, früher Morgen

Die Straßen der türkischen und syrischen Provinzen sind voller Familien, Vertriebener, Rettungskräfte und weißer Schutzzelte, die von Nothilfeorganisationen bereitgestellt wurden. Die Atmosphäre in den Städten ist drückend, nicht weil die Luft mit Trümmerstaub gefüllt ist, sondern wegen der Gedenken an die mehr als 55 000 Menschen, die in den Erdbeben ihr Leben verloren haben sowie an die verletzten Überlebenden, die unter den riesigen Trümmermengen festsitzen. 

Am 6. Februar 2023 ereigneten sich in der Türkei und in Syrien Erdbeben,  die mehrere Nachbeben verursachten. Sie passierten innerhalb weniger Stunden, wobei sie sehr hohe Magnituden von 7,8 (Erdbeben 1) und 7,5 (Erdbeben 2) besaßen.

Die Zahl der vertriebenen und getrennten Menschen sowie der dringende Bedarf an lebens- und überlebenswichtiger humanitärer Hilfe ist auch jetzt, Mitte Mai, noch extrem hoch. Die Türkei beherbergt derzeit 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge aus dem andauernden Bürgerkrieg in Syrien (U.N. Refugee Agency). Die Anzahl der syrischen Flüchtlinge besteht überwiegend aus Kindern. Das Epizentrum des Erdbebens lag in der Nähe der türkisch-syrischen Grenze, wo sich die meisten syrischen Flüchtlinge (temporär) aufhielten. Dies bedeutet, dass die Naturkatastrophen zum Anstieg der  bereits hohen Flüchtlingsrate führte. 

Darüber hinaus haben die beiden Erdbeben Tausende von Gebäude zum Einsturz gebracht. Viele Kinder haben keine Möglichkeit mehr, die Schule zu besuchen und unterrichtet zu werden. Es besteht die Gefahr, dass sie einen Großteil ihrer Zukunft in Armut verbringen werden, von ihren Familien getrennt leben müssen, Kinderheirat und Unterbildung erleben müssen. Dieser fehlende Zugang zu Bildung beeinträchtigt die Zukunft von Millionen von Kindern. Mehr Kinder sind jetzt der Gefahr der Ausbeutung und des Missbrauchs ausgesetzt und haben Schwierigkeiten, Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erhalten.

Die Auseinandersetzung mit der physischen und psychischen Gesundheit von Kindern und Familien, die in der Nähe des Erdbeben Epizentrums leben, ist entscheidend. Da sich die Erdbeben in den Wintermonaten ereigneten, sahen sich  Rettungshelfer und Überlebende bitterkalten Wetterbedingungen gegenübergestellt sowie, insbesondere mit der Gefahr, an Unterkühlung zu erkranken. Zusätzlich zu den unsicheren Lebensbedingungen in den Unterkünften und einer Unterversorgung, haben viele Menschen Krankheiten wie dem COVID-19-Virus zu kämpfen. Was die  psychische Gesundheit angeht, so gibt es immer mehr Berichte über Selbstmord bei Frauen und Kinder aufgrund der tramatischen Erlebnissen.

Zu Ehren derjenigen, die bei dem Erdbeben ihre Leben verloren haben, derjenigen, die andere gerettet haben und vor allem derjenigen, die noch immer um ihr Leben kämpfen, hat die German International School Boston (GISB) einen „Wunschzaun“ errichtet. Abgeleitet von der Idee des „Wunschbaumes“ schrieben und illustrierten die Schüler:innen und Mitarbeiter:innen der GISB ihre Wünsche für die Türkei und Syrien auf ein Stück Stoff und befestigten es an einem Zaun auf dem GISB-Gelände. Nach einer schulweiten „Schweigeminute“ hatte jede Klasse die Möglichkeit, ihr Beileid für die Türkei und Syrien auszudrücken.

Spenden an Hilfsorganisationen sind auch Monate nach dem Erdbeben noch wichtig, nicht nur um die unmittelbaren Lebensbedingungen zu verbessern und für die menschlichen Bedürfnisse zu sorgen, sondern auch um eine nachhaltige Grundlage für die Zukunft der betroffenen Kinder und des ganzen Landes aufzubauen. Es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern und daran denken, diesen Kindern Zugang zu Bildung zu verschaffen. Bildung ist in unserer schnelllebigen und fortschrittlichen Welt lebenswichtig. Daher möchte ich Sie und euch dringend bitten, die Überlebenden und die Rettungskräfte auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen, sei es durch Geldspenden oder durch die Teilnahme an einer Spendenaktion. Nur wenn wir zusammenarbeiten und in einer Angelegenheit wie dieser die Initiative ergreifen, können wir schnelle und dauerhafte Veränderungen erreichen.

Hier finden Sie Organisationen, die die Türkei und Syrien unterstützen.

Weitere Informationen über legitime Spenden-Websites und Spendenaktionen in der Türkei und Syrien finden Sie in dem unten verlinkten Forbes-Artikel:

https://www.forbes.com/advisor/personal-finance/earthquake-relief-heres-how-to-donate-to-turkey-and-syria/

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