Langsam mache ich meine Augen auf und sehe noch alles dunkel. Ich gucke auf die Uhr und sehe: Schon 10 Uhr! Hier in Europa merkt man dank den guten Rolladen nicht, wenn die Sonne aufsteigt und kann somit besser und länger schlafen. Leider führt das, so wie heute dazu, dass ich gerne mal ein bisschen verschlafe. Ich gehe nämlich mit meinem Cousin, meiner Schwester und meinem Opa jeden morgen an den naheliegenden Strand hier in Santander, Spanien. Das machen wir auch heute, obwohl die Sonne noch nicht ganz zum Vorschein kommt.
Auf dem Weg zum Strand merkt man sofort, dass etwas anders ist. Zum einen, tragen wie in Boston, alle Menschen eine Maske. Doch anders als in Boston, gibt es sehr viele Menschen auf der Straße, am Spazieren oder, wie wir, auf dem Weg zum Strand. Außerdem ist am Eingang zum Strand ein kleines Häuschen aufgebaut worden und ein großer Bildschirm hängt daneben. Auf dem Bildschirm wird die Kapazität des Strandes angezeigt. Heute morgen ist der Strand nur zu 10% gefüllt, da wir ziemlich früh dran sind. Das Häuschen ist für die Sanitäter, die bei voller Kapazität den Weg zum Strand versperren.
Am Strand angekommen, tragen nur noch sehr wenige Leute eine Maske, da es keine Maskenpflicht mehr gibt. Solange jeder 1,5 Meter Abstand von den Anderen hält, gibt es keine Probleme mit den Sanitätern die mit Strandfahrzeugen entlang fahren um zu kontrollieren ob alle Regeln eingehalten werden.
Mit viel Sonnencreme beschütze ich mein Gesicht, meine Beine und Rücken, die schon am ersten Tag etwas rot geworden sind.
Es ist 2 Uhr und wir machen uns wieder auf dem Weg hoch zu unserer Wohnung. Jetzt ist die Kapazität des Strandes schon fast bei 90% und eine lange Schlange bildet sich am Eingang entlang. Viele Familien müssen jetzt eine Weile warten, bis der Strand sich etwas leert.
Da die Stadt Santander eine Art Hügel ist und unser Ziel ganz oben ist, kommt jetzt der anstrengende Teil: Etwa ein Kilometer laufen wir die steile Strasse hoch und kommen endlich pünktlich zum Essen an. Mittagessen ist bei den Spaniern nämlich normalerweise erst zwischen 2 und 3 oder manchmal sogar um 4 Uhr. Nach dem Mittagessen machen wir eine “Siesta.” Das ist eine Ausruhzeit, in der wir lesen oder Fernsehen oder Schulaufgaben machen. Heute spielen wir auf der Tablet von meinem Cousin. Am Nachmittag gehen wir normalerweise runter zum “Sardinero.” So heisst die Fußgängerzone neben dem Strand. Zum Sardinero gehen wir auch heute, denn es ist sehr gutes Wetter. Wenn wir Glück haben, kriegen wir ein Eis von der lokalen Eisdiele und setzen uns bei den vielen Bänken mit Sicht aufs Meer hin. Heute jedoch, machen wir einen langen Spaziergang um die Halbinsel “Mataleñas” mit den schönsten Sichten von Santander und den Stränden.
Etwa um 9 Uhr kommen wir voellig erschoepft zu hause an und essen zu abend. Anschließend, gehen wir für etwa eine Stunde raus auf den Hof und spielen mit den Kindern in der Nachbarschaft. Das Spiel “Verstecken,” ist hier sehr beliebt, da es im Dunkeln noch mehr spass macht.
Was ein toller und langer Tag in dieser schönen Stadt. Ich lege mich in mein Bett und schlafe fast im selben Moment ein. Bis zum nächsten Mal!